E-Zigaretten erfreuen sich weltweit immer größerer Beliebtheit. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Vielseitigkeit, die sie bieten, insbesondere wenn es darum geht, E-Liquids selbst zu mischen. Das Mischen eigener Liquids ermöglicht nicht nur eine erhebliche Kostenersparnis, sondern auch die individuelle Anpassung der Geschmacksrichtungen und Nikotinstärken. In diesem umfassenden Blog-Post erklären wir Schritt für Schritt, wie du Aromen und Longfills für E-Zigaretten richtig mischst.

Was du zum Mischen brauchst

Bevor du mit dem Mischen beginnst, stelle sicher, dass du alle notwendigen Materialien und Zutaten bereit hast:

Basisliquid (Base): Diese besteht aus Propylenglykol (PG) und pflanzlichem Glycerin (VG). Die Basis ist in verschiedenen Mischungsverhältnissen erhältlich, z.B. 50/50 oder 70/30. Wähle das Verhältnis je nach deinen Präferenzen bezüglich Dampfproduktion und Geschmacksintensität. Wenn du mit über 50 Watt dampfst, empfiehlt sich etwas dickflüssigere Basis in z.B. 70/30.
Nikotin-Shots (optional): Wenn du nikotinhaltige Liquids bevorzugst, benötigst du Nikotin-Shots. Diese sind in unterschiedlichen Stärken erhältlich und ermöglichen es dir, den Nikotingehalt deines Liquids individuell anzupassen. Eine Mischtabelle findest du bei den Anwendungshinweisen auf den jeweiligen Produktseiten.
Aromen: Diese geben deinem Liquid den gewünschten Geschmack. Aromen sind hochkonzentriert und sollten in der richtigen Menge hinzugefügt werden. Es gibt eine große Auswahl an Aromen, von fruchtig über süß bis hin zu tabakähnlichen Geschmacksrichtungen.
Longfills: Vorgefüllte Flaschen, die bereits eine bestimmte Menge Aroma enthalten und nur noch mit Basisliquid und ggf. Nikotin-Shots aufgefüllt werden müssen.
Messwerkzeuge: Spritzen oder Pipetten zum genauen Abmessen der Zutaten. Präzises Arbeiten ist entscheidend für das Erreichen des gewünschten Geschmacks. Diese Tools benötigt man nur beim Mischen mit Aromen.
Leere Flaschen: Zum Mischen und Aufbewahren deines E-Liquids. Diese sollten sauber und steril sein, um Verunreinigungen zu vermeiden. Dies gilt ebenfalls nur für Aromen, da Longfills in der passenden Flasche geliefert werden.
Schutzausrüstung: Handschuhe und Schutzbrille, um Haut- und Augenkontakt mit den konzentrierten Inhaltsstoffen zu vermeiden. Besonders Nikotin ist in konzentrierter Form sehr giftig.

Grundlegende Begriffe und Konzepte

Bevor wir in die Praxis einsteigen, ist es wichtig, einige grundlegende Begriffe und Konzepte zu verstehen:

PG (Propylenglykol): Trägt den Geschmack und erzeugt das “Throat Hit”-Gefühl, ähnlich wie bei herkömmlichen Zigaretten.
VG (pflanzliches Glycerin): Produziert dichte Dampfwolken und hat eine süßliche Note. Ein höherer VG-Anteil bedeutet mehr Dampf, aber auch eine dickere Konsistenz des Liquids. Da PG sehr dünnflüssig ist, benötigen wir VG neben der Dampfproduktion auch zum Schutz vor auslaufen. Aber Achtung, zu dickflüssige Liquids haben einen schlechten Nachfluss und führen zum trocken werden der Watte in der E-Zigarette.
Mischungsverhältnis: Das Verhältnis von PG zu VG in deiner Basis. Beliebte Mischungen sind 50/50 für eine ausgewogene Dampf- und Geschmacksproduktion, 70/30 für mehr Dampf und weniger Throat Hit. Wir nutzen 50/50 für alles, was unter 50 Watt gedampft wird. Beachtet auch, dass Liquid flüssiger wird, je wärmer die Außentemperatur ist, und dickflüssiger, je kälter es ist.
Reifezeit: Die Zeit, die das fertige Liquid benötigt, damit sich die Aromen vollständig entfalten können. Dies kann von wenigen Stunden bis zu mehreren Wochen dauern.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Mischen von Aromen

Basisliquid vorbereiten: Bestimme das gewünschte Mischungsverhältnis deiner Base. Typische Mischungen sind 70/30 VG/PG oder 50/50 VG/PG, abhängig von deinen Vorlieben bezüglich Dampfproduktion und Geschmacksintensität.
Nikotin hinzufügen: Falls gewünscht, füge die entsprechende Menge Nikotin hinzu. Hierbei helfen unsere Anwendungshinweise bei den Produkten oder Online-Rechner, um die genaue Menge an Nikotin-Shots zu ermitteln, die benötigt wird, um die gewünschte Nikotinkonzentration zu erreichen.
Aromen hinzufügen: Füge die Aromen in der empfohlenen Konzentration hinzu. Diese liegt typischerweise zwischen 5-15%, abhängig vom Aroma und deinen Vorlieben. Ein guter Startpunkt sind 10% Aromaanteil.
Alles mischen: Verschließe die Flasche und schüttle sie gründlich, um alle Komponenten gut zu vermischen. Schütteln hilft, eine gleichmäßige Verteilung der Aromen und des Nikotins zu gewährleisten.
Reifen lassen: Lass das fertige E-Liquid für einige Tage bis Wochen reifen, damit sich die Aromen vollständig entfalten können. Schüttle die Flasche gelegentlich, um den Reifeprozess zu unterstützen. Während der Reifezeit kann sich die Farbe des Liquids verändern, was normal ist.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Mischen von Longfills

Longfill-Flasche vorbereiten: Nimm die vorgefüllte Longfill-Flasche, die bereits eine bestimmte Menge Aroma enthält. Longfills sind besonders praktisch, da sie das Mischen vereinfachen und konsistente Ergebnisse liefern. Ebenfalls kommt man hier auch ohne Hilfsmittel wie Spritzen, Pipetten und Leer-Flaschen aus.
Basisliquid und Nikotin-Shots hinzufügen: Fülle die Flasche mit deiner Basis und eventuell benötigten Nikotin-Shots auf. Beachte dabei die Markierungen auf der Flasche, die dir zeigen, wie viel Basisliquid hinzugefügt werden muss.
Alles mischen: Verschließe die Flasche und schüttle sie gründlich, um eine gleichmäßige Mischung zu gewährleisten. Schütteln ist auch hier entscheidend, um eine homogene Verteilung der Aromen zu erreichen.
Reifen lassen: Auch Longfills können von einer Reifezeit profitieren. Lass das Liquid mindestens einige Stunden ruhen, bevor du es verwendest. Während dieser Zeit reifen die Aromen nach und das Liquid entwickelt seinen vollen Geschmack. Tabak und Dessert/Gebäck Aromen profitieren besonders von einer Reifezeit. Ehr fruchtige Aromen verändern Ihren Geschmack kaum nach dem anmischen.

Erweiterte Tipps und Hinweise

Sicherheit zuerst: Trage immer Schutzausrüstung, wenn du mit konzentrierten Aromen und Nikotin hantierst. Nikotin ist in hohen Konzentrationen giftig und sollte mit Vorsicht behandelt werden.
Sauberkeit: Achte auf eine saubere Arbeitsumgebung, um Verunreinigungen zu vermeiden. Verwende sterile Werkzeuge und Flaschen.
Dokumentation: Notiere dir die Mischungsverhältnisse und verwendeten Aromen, um deine Lieblingsmischungen reproduzieren zu können. Eine genaue Dokumentation hilft, erfolgreiche Rezepte wiederherzustellen.
Geduld: Lass die Liquids ausreichend reifen. Einige Aromen benötigen mehrere Wochen, um ihr volles Geschmacksprofil zu entwickeln. Sei geduldig und teste dein Liquid regelmäßig während der Reifezeit.
Experimentieren: Scheue dich nicht davor, mit verschiedenen Aromen und Mischungsverhältnissen zu experimentieren. Die Welt der E-Liquids ist vielfältig und bietet unendlich viele Möglichkeiten zur individuellen Anpassung.
Verkostung: Probiere dein Liquid nach der Reifezeit, um sicherzustellen, dass der Geschmack deinen Erwartungen entspricht. Wenn nötig, kannst du das Rezept anpassen und den Reifeprozess erneut durchlaufen lassen.

Fazit

Das Selbermischen von E-Liquids kann eine lohnende und kreative Erfahrung sein. Mit ein wenig Übung und Geduld kannst du individuelle Geschmackskreationen erschaffen, die perfekt zu deinen Vorlieben passen. Beachte stets die Sicherheitsmaßnahmen und genieße das Experimentieren mit verschiedenen Aromen und Mischungsverhältnissen. Ob du dich für das Mischen mit reinen Aromen oder Longfills entscheidest, die Welt der E-Liquids bietet endlose Möglichkeiten zur Entfaltung deiner Kreativität.

Viel Spaß beim Mischen und Dampfen!