Die E-Zigarette, auch als elektrische Zigarette bekannt, ist eine Alternative zur herkömmlichen Tabakzigarette, bei der kein Verbrennungsprozess stattfindet und somit keine schädlichen Verbrennungsprodukte entstehen. Stattdessen wandelt der Verdampfer das Liquid mittels eines Heizdrahtes in Dampf um, der inhaliert wird. Eine typische E-Zigarette besteht aus einem Akku, einem Verdampfer, einem Tank und einem Mundstück.
Frühe Modelle ahmten das Aussehen von Tabakzigaretten nach, moderne Modelle sind jedoch größer und haben eine längere Akkulaufzeit. Der Begriff “Zigarette” ist daher irreführend und bezieht sich nur auf die gemeinsame Inhalation. Durch den technischen Fortschritt gibt es mittlerweile zuverlässige Geräte für Umsteiger.
Die negative Wahrnehmung in der Öffentlichkeit
E-Zigaretten sind eine vergleichsweise neue Erfindung auf dem Markt und haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit und Kontroversen in der Öffentlichkeit erfahren. Einer der Gründe dafür ist die weitverbreitete Annahme, dass E-Zigaretten genauso oder sogar schädlicher als das Rauchen von herkömmlichen Tabakzigaretten sind. Allerdings gibt es auch zahlreiche Stimmen, die diese Ansicht als falsch und irreführend betrachten.
Eine der Hauptursachen für diese Fehleinschätzung ist die mangelhafte Berichterstattung in den öffentlichen Medien. Viele Artikel und Studien, die in der Presse veröffentlicht wurden, haben ein verzerrtes Bild von den tatsächlichen Auswirkungen des Dampfens auf die Gesundheit gezeichnet. Eine wesentliche Rolle spielen hierbei auch Studien, die unter wissenschaftlichen Kreisen als unwissenschaftlich betitelt werden.
Diese Studien haben oft unrealistische Testbedingungen, die in der Realität nicht vorkommen. So wurden beispielsweise E-Zigaretten an Lungenmaschinen angeschlossen, die weiterdampfen, obwohl das Liquid bereits leer ist. Dadurch verbrennt die Watte, was dann als Ergebnis präsentiert wird. In anderen Studien werden Zellen über Tage in Liquid eingelegt und die Veränderungen dokumentiert. Diese Versuche sind alle realitätsfern und haben wenig Aussagekraft.
Ein weiterer Faktor, der zu einer verzerrten Wahrnehmung von E-Zigaretten führt, sind die verschiedenen Interessensgruppen, die sich um dieses Thema scharen. Es gibt viele Lobbies, die ein Interesse am Misserfolg der E-Zigarette haben. Zum einen gibt es die Behandlung der Folgen des Rauchens und deren Entwöhnungsprodukte, die ein riesiger Markt sind. Auch die Tabakindustrie sieht eine Gefahr im Markt der E-Zigarette und beginnt damit, eigene Produkte wie Tabakerhitzer zu platzieren.
Oft wurden Studien durch die Pharmaindustrie finanziert, mit entsprechendem Ergebnis. Das Geschäft mit E-Zigaretten besteht hauptsächlich aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, die keine gemeinsame Lobby haben, um ihre Interessen zu platzieren.
Allerdings gibt es auch unabhängige Studien, die belegen, wie ungefährlich E-Zigaretten sind. Allen voran Prof. Dr. Riccardo Poloso, Direktor des Institutes für Innere Medizin und Klinische Immunologie an der italienischen Universität Catania und Ehrenprofessor für Medizin an der Universität Southampton in Großbritannien. Zusammen mit seinem Team hat er die potenziellen Langzeitschäden des E-Zigaretten-Dampfens untersucht.
Die Ergebnisse dieser Studie sind ermutigend. Laut Prof. Dr. Poloso gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Lungenfunktionen von E-Zigaretten-Dampfern und Nichtrauchern. Weiterhin interessant ist die Tatsache, dass auch keiner der untersuchten regelmäßigen E-Zigaretten-Dampfer in dem genannten Zeitraum mit dem Rauchen herkömmlicher Tabakzigaretten angefangen hat. Wohingegen in der nicht-dampfenden Kontrollgruppe zwei Testperson anfingen zu rauchen.
Auch diese scheinbar eher nebensächliche Erkenntnis ist von hoher Relevanz, da in der Vergangenheit von Kritikern der E-Zigarette häufig deren mögliches Potential angemahnt wurde, bisherige Nicht-Raucher zum Tabakkonsum zu verführen.
Die Studie
Für seine Untersuchung wählte Prof. Dr. Polosa insgesamt neun Personen aus einer seltenen Gruppe von Menschen, die unter Dampfern zu finden sind. Diese Versuchspersonen waren alle aktive E-Zigaretten Nutzer und dampften täglich, ohne jedoch in ihrer Vergangenheit herkömmliche Tabakzigaretten geraucht zu haben.
Laut des Eurobarometers von 2014 macht dieser Anteil lediglich 0,1% aller E-Zigaretten Konsumenten aus, wobei der Großteil der Nutzer ehemalige oder aktive Raucher sind. Über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren wurden die Versuchspersonen regelmäßig und umfangreich medizinisch untersucht, wobei neben der Lungen- und Atemfunktion auch eine Belastung der Bronchien sowie das Körpergewicht, der Blutdruck und die Herzfrequenz berücksichtigt wurden.
Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Es konnten keinerlei negativen Auswirkungen des Dampfens auf die Gesundheit der Versuchspersonen nachgewiesen werden. Auch medizinische Unterschiede zwischen den täglichen Dampfern und der nicht-dampfenden Kontrollgruppe konnten nicht festgestellt werden.